Protokoll des Neujahrsempfangs
um 16.00 Uhr im Heiligen-Geist-Hospital
An dem Empfang haben 54 Mitglieder und Gäste teilgenommen.
Frau Helga Lietzke , Erste Vorsitzende der Frauen- und Sozialverbände, begrüßte die Anwesenden, insbesondere Herrn Jürgen Oelbeck, Polizeirat, als Referenten, Frau Dörte Eitel, Gemeindediakonie, und Frau Annette Röttger, Mitglied des Landtages Schleswig-Holstein sowie Frau Dagmar Hildebrandt, CDU.
Frau Lietzke berichtete, dass die Frauen- und Sozialverbände sowie der Senioren-Treff mit dem Jahr 2017 auf ein erfolgreiches Jahr zurückblickten, in dem mit den Veranstaltungen zu den verschiedenen Wahlen politische Verantwortung übernommen worden sei. Dazu erläuterte sie Besucherinnen- und Besucherzahlen im Senioren-Treff sowie die Veranstaltungen, die gern besucht worden sind.
In einem Grußwort erinnerte Frau Eitel an die Zeit, die die Menschen auch für sich selber bräuchten und dankte den ehrenamtlich Tätigen, die sich für die verschiedenen Träger von Angeboten und Einrichtungen, aber damit auch für die Stadt einsetzten. Frau Lietzke dankte ihr für ihre Worte.
Sicherheit in Lübeck
Herr Oelbeck überbrachte die Grüße von Herrn Polizeidirektor Norbert Trabs, der sich für die Teilnahme am Neujahrsempfang wegen einer anderen Verpflichtung entschuldigen musste.
Frau Lietzke führte in das Thema anhand der Kriminalstatistik 2016 ein und beschrieb die Sorgen und Ängste älterer Menschen vor kriminellen Handlungen und Übergriffen.
Herr Oelbeck ging dazu auf die personelle Situation bei der Polizei ein, die durch Sparmaßnahmen entstanden sei. Er berichtete, dass inzwischen aber wieder ein Personalaufbau begonnen hat und rd. 500 Planstellen bei der Polizei neu geschaffen würden. Er erläuterte, dass es bei den Ängsten der Menschen eine Diskrepanz gäbe zwischen der gefühlten und der tatsächlichen Lage. Trotzdem würden die Ängste der Menschen ernst genommen. Zu den Wohnungseinbrüchen berichtete er, dass die Aufklärungsquote steige, weil die Polizei ihre Vorgehensweise geändert habe. Die Spurensicherung würde spezialisiert erfolgen und es werde verstärkt vernetzt gearbeitet. Dennoch sollten die Bürgerinnen und Bürger auch selbst ihr Eigentum schützen. Dafür gäbe es eine polizeiliche Beratungsstelle, bei der sich jeder über Sicherheitsmaßnahmen und Prävention beraten lassen könne.
Dazu berichtete eine Besucherin, wie sie Opfer eines Trickdiebstahle in ihrer Wohnung geworden sei, bei dem sich die Diebe glaubwürdig als Handwerker ausgegeben hätten. Erst im Verlauf des Handwerkerbesuches seien ihr Zweifel gekommen und sie habe die Polizei informiert. Dabei habe sich herausgestellt, dass eine zweite Person ihre Wohnung durchsucht und Schmuck gestohlen hatte, während der „Handwerker“ sie in der Küche mit Hilfsarbeiten beschäftigt hatte.
Frau Lietzke wies auf die Problematik hin, dass man durch solche Erfahrungen in der Gefahr ist, immer misstrauischer den Mitmenschen gegenüber zu werden. Herr Oelbeck betonte noch einmal, dass man auf keinen Fall Fremde in seine Wohnung lassen sollte. Trickdiebe seien darin geschult, kommunikativ vorzugehen und Menschen auf der Gefühlsebene anzusprechen. In jedem Fall sollte über den Notruf 110 die Polizei verständigt werden, wenn eine zweifelhafte Situation entstanden sei.
Als aus dem Kreis der Anwesenden gefordert wurde, keine Jugendhilfeeinrichtungen zu schließen, wies Frau Hildebrand als Mitglied des Jugendhilfeausschusses darauf hin, dass solche Schließungen lange nicht mehr erfolgt seien, sondern vielmehr neue Treffpunkte für junge Menschen geschaffen worden sind. Frau Eitel bestätigte aus ihrer Erfahrung, dass es viele verantwortlich handelnde Jugendliche und Jungerwachsene gäbe.
Weiterhin ging Frau Lietzke auf die Drogenproblematik an der Krähenstr. / Ecke An der Mauer ein, die in den Versammlungen der Frauen- und Sozialverbände bereits mehrfach angesprochen worden ist. Sie und ein weitere Teilnehmerin schilderten die unzumutbare Situation für die Anwohnerinnen und Anwohnen, die Geschäftsleute sowie Passantinnen und Passanten. Herr Oelbeck erläuterte die Zusammenarbeit mit der Stadtverwaltung und den Wohlfahrtsorganisationen. Es werde Wert darauf gelegt, dass die Drogenabhängigen sich an die Absprachen halten. Die Gruppe sei an der Grünfläche, an der zusätzlich die in Einrichtung von Toiletten geplant sei, am besten zu überwachen, bevor sie dort verdrängt werden und sich auf andere Plätze und im Stadtgebiet verteilen. Es wurde aus dem Kreis der Anwesenden darauf hingewiesen, dass die Mitarbeiter bzw. Mitarbeiterinnen der Drogenberatung nur während ihrer Dienstzeiten dort zu Kontaktgesprächen anzutreffen seien. Eine Lösung des Konfliktes schien nicht in Sicht.Herr Oelbeck wies noch einmal darauf hin, dass die Polizei nicht allein für diesen Personenkreis zuständig sei
Weiterhin wurde auf zunehmende Gewalttätigkeiten und Vandalismus bei Großveranstaltungen, z.B. in Hamburg beim G 20 - Gipfel, hingewiesen. Herr Oelbeck erläuterte, dass es sich nicht um neue Entwicklungen handle und verwies auf die Krawalle bei den Mai-Demonstrationen in Hamburg oder Berlin.
Zwischenzeitlich war Frau Annegret Ølgaard, Vertreterin des Seniorinnen- und Seniorenbeirates erschienen. Sie entschuldigte sich für die Verspätung, die wegen eines anderen Termins entstanden wäre. In ihrem Grußwort wies sie auf die bevorstehenden Neuwahlen zum Seniorinnen- und Seniorenbeirat hin und regte die Anwesenden zu einer Kandidatur an. Die Wahl fände voraussichtlich zusammen mit der Kommunalwahl im Mai d. J. statt.
Abschließend dankte Frau Lietzke Herrn Oelbeck für seine Ausführungen sowie den Gästen für ihr Kommen. Sie lud die Anwesenden ein, zum gemütlichen Zusammensein und zu weiteren Gesprächen zu bleiben und schloss die Veranstaltung noch einmal mit guten Wünschen für 2018 um 18.30 Uhr.
Susanne Bogenhardt
Lübecker Frauen- und Sozialverbände e.V.
Koberg 11
23552 Lübeck
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